Luke Cage – Staffel 1

Das ist ein #geglotzt Artikel. Er enthält natürlich Spoiler. Ihr seid gewarnt.

Gestern habe ich nach eine langer Zeit die 1. Staffel von Marvel’s Luke Cage beendet. Ich kann mich noch genau an den Tweet von Ryk (Twitter | Blog | YouTube | Instagram) erinnern.


Nach kurzem Hin und Her habe ich Arrow Staffel 4 wieder unterbrochen um mir Luke Cage reinzuziehen.
Und das war, wie Ihr sehen könnt Anfang November 2016. Wir haben jetzt Anfang Januar 2017. Zwei geschlagene Monate für 13 Folgen. Wie kommt das?

Nun ja, zwischen der Serie und mir ist eine komische Beziehung entstanden. Ich finde sie nicht schlecht, jedoch hat sie auch nicht den Drive wie Daredevil Staffel 1 oder Jessica Jones Staffel 1 erzeugt an ihr dran zu bleiben.
Es wurde im Vorfeld viel über die besonderen Orte in Harlem und die Musik gesprochen. Das kam irgendwie bei mir gar nicht an. Klar ist es immer ein Highlight der Folge, daß während des Songs die Geschichte ohne Dialog weitererzählt wird. Und auch die Schauplätze sind ansehnlich. Trotzdem habe ich keinen Draht dazu gefunden.

Vielleicht komme ich auch mit Luke Cage an sich nicht zurecht. Bei Jessica Jones hat er mir sehr gut gefallen. Diese „Ich will kein Held sein“ Nummer in der eigenen Serie finde ich nicht gut. Besonders wenn er aus seiner Kraft und Unverwundbarkeit auch keine Hehl macht. Alle Superhelden verstecken sich normalerweise und er läuft sogar mit kugeldurchlöcherten Hoodies durch die Gegend. Das paßt nicht zusammen. Entweder will ich kein Held sein und verstecke mich, wie er es in Jessica Jones gemacht hat. Oder ich bin öffentlich wie Tony Stark in Iron Man.

Ein Überraschungsmoment habe ich genossen. Da killen die einfach mitten in der Serie den sehr charismatischen Gegenspieler. Man war Cornell 'Cottonmouth' Stokes ein großartiger Charakter. Die Geschichte hatte ja schon fast George R. R. Martin-eske Züge. Leider folge darauf hin nur Schrott.

Der verzweifelte Versuch Willis 'Diamondback' Stryker als Angstgegner darzustellen hat nicht gezogen. Und es wird auch nicht besser durch den Cliffhanger am Ende. D.h. wir müssen Ihn in Staffel 2 wieder ertragen. Stadträtin Mariah Dillard war nach der Mord auch nicht Fisch nicht Fleisch. Man hat man mit Ihrer Geschichte Potential verschenk. Und der einzige Charakter der vielleicht in die Fußstapfen treten könnte ist Hernan 'Shades' Alvarez. Der wurde jedoch am Ende nicht so schön geschrieben. Auch er nicht Fisch nicht Fleisch. Sein Kampf im Aufzug und die Szene danach auch dem Dach war trotzdem klasse. Verherend war die Kussszene zwischen den Beiden. Wenn diese weiter so agiert hätten, dann wäre Diamondback noch fahler geworden. Und das wurde den Schreiberlingen sicherlich entsagt.

Sehr gut haben mir die Charaktere Misty Knight und Claire Temple gefallen. Claire war eh schon klasse in Daredevil und Jessica Jones. Und es freut mich sehr zu hören, daß Beide in der Nachfolgenden Serie The Defenders auch noch in Erscheinung treten werden. Ich hoffe ja auch noch auf einen Auftritt in Iron Fist.
Ein weiteres Highlight war das comicangelehnte Styling von Misty Knight in Ihrer Schlußszene und auch der Storytwist mit Ihrem Arm. Nach der Verletzung hat jeder erwartet, daß er amputiert und der bionische Arm ins Spiel kommt. Aber wie bei Daredevil und sein Kostüm, haben es die Schreiberlinge sehr gut nach hinten gezogen.

Und die Schauspieler? Die waren alle sehr gut. Jeder hat seine Rolle gut rübergebracht und es gab niemanden, dessen Rolle ich nicht abgekauft hätte. Sogar die kleinen Nebengangster fand ich super besetzt und gespielt.

Und?
Auch wenn ich die Staffel nicht so mitreißend fand, und auch die Serie bei mir nicht richtig gezogen hat. Werde ich die nächste Staffel anschauen. Ich glaube im Kontext aller The Defenders Serien ergibt sie einen Sinn.