Diätenerhöhung im Schatten der FIFA WM 2014

Ich finde es ja immer wieder erstaunlich, wie auf diverse Großereignisse gewartet wird, um Gesetzesentwürfe oder andere Dinge durchzuboxen und diese im Medienrummel untergehen zu lassen.
Eines dieser Punkte 2014 ist die Diätenerhöhung unserer Politiker während der Fussball WM.
Doch das wurde wenigstens durch unseren Bundespräsidenten in Frage gestellt.
Jetzt bin ich auf diesen Artikel/offene Brief auf Fefes Blog gestoßen. Jeder, der sich mit Netzpolitik und Medienkompetenz befasst, kommt an Fefe nicht vorbei. Und auch wenn er in mancher Hinsicht sehr extrem ist, hat er im Grunde nicht ganz unrecht. Zumindest ist sein Vorschlag eine Überlegung wert.

Anti Überwachungs Protest Zeppelin über NSA Rechenzentrum

In der USA haben sich diverse Gruppen wie The Electronic Frontier Foundation, Greenpeace, the Freedom of the Press Foundation und noch weitere zur Standagainstspying.org Vereinigung zusammengeschlossen. Und diese hat, als Protest gegen die Überwachung durch die NSA, über deren Rechenzentrum in Utah einen Zeppelin steigen lassen.

Quelle: boingboing.net

Quelle: boingboing.net

Quelle: boingboing.net

Quelle: boingboing.net

Ich finde das eine großartige Idee!
Hier geht es zur offiziellen Meldung der EFF mit einem Statement, Video und noch ein paar Bilder.

[via]

Snowden Jahr 1 – Firefox und DuckDuckGo

Vor knapp 3 Wochen habe ich meinen Artikel zum Jahrestag der Snowden Enthüllungen veröffentlicht. Da habe ich beschrieben, dass ich mich ein wenig unsichtbarer machen will.
Ich habe als Erstes mich vom Chrome Browser und der Google Suche verabschiedet und berichte kurz mal darüber.

Von Chrome zu Firefox
Ich liebe/liebte diesen Browser. Ich bin schon recht früh vom IE auf den Firefox umgestiegen (das war noch vor der Jahrtausendwende). Mit der Zeit wurde der Firefox immer langsamer. Kurz bevor ich die Nerven verlor und wieder auf den IE zurück wechseln wollte kam Chrome im Jahr 2008 auf die Bühne. Ich war sofort Feuer und Flamme. Die Geschwindigkeit und die Add-ons und im Laufe der Jahre immer besser und vielseitiger. Damm auch auf Android und damit immer alles synchron. Ich habe mich sehr gesträubt den Browser zu wechseln. Und doch ging es reibungsloser als gedacht. Firefox installiert, meine wichtigsten Add-ons (Pocket, InoReader, Evernote, Pushbullet) hinzugefügt und ich bin genau so produktiv wie vorher. Und über die Performance kann ich nicht meckern.
Natürlich habe ich auf meinem Android den Chrome auch durch Firefox ersetzt. Dieser Umstieg war genauso einfach und die Synchronisation funktioniert wie erwartet.
Chrome ist auch von meinem iPad geflogen. Nur gibt es für iOS keinen Firefox und ich bin deswegen dort wieder auf dem Safari unterwegs. Für die fehlende Synchronisation muss ich mir noch etwas einfallen lassen.
Das Einzige, dass mich den Chrome vermisse lässt, sind die Werbebanner in Google-Mail. Jedoch lieber so eine Werbung wie das was GMX anstellt.

Nur keine Scheu und Firefox installieren. Wer noch Linux und/oder das Tor Netzwerk verwendet kommt am Firefox eh nicht herum.

Von der Google Suche zu DuckDuckGo
Diesen Umstieg habe ich ehrlich gesagt noch nicht ganz verkraftet. Mit der Installation vom Firefox habe ich auch gleich DuckDuckGo als Standardsuchmaschine eingestellt. Leider ist sie noch sehr "amerikanisch". Klar findet man etwas, jedoch sind die Ergebnisse bei Google für den deutschen Sprachraum besser. Ich erwische mich immer noch beim Wechseln wenn ich etwas suche. Das ist nun mal die Stärke von Google. Deswegen hat die Firma auch so einen Erfolg.

Liste
Damit sind die ersten zwei genannten Punkte meiner Liste fast erledigt. Ich weiß, dass diese doch sehr Anti-Google sind. Eigentlich habe ich nichts gegen die Firma Google, auch die neuesten Nachrichten, dass Google mehr für die Sicherheit der Einzelnen machen will, nehme ich positiv auf. Jedoch ist Google eine US Firma und deswegen an die dortigen Gesetze gebunden. Und diese gefallen mir im Augenblick überhaupt nicht.
Ich werde an meiner Liste weiterarbeiten und euch auf dem Laufenden halten.

5. Juni 2014 – Snowden Jahr 1

Der 5.Juni 2013 wird in die Geschichte des Internets eingehen und von den Digital Natives nicht so schnell vergessen werden.
Vor genau einem Jahr wurden die ersten Informationen von Edward Snowden veröffentlicht. Sie schlugen ein wie eine Bombe und man niemand ahnte welche Ausmaße diese Geschichte noch annehmen würde. In den folgenden Wochen kamen immer mehr Details heraus. Unter diesem Link findet ihr eine von Heise.de sehr gut gemachte interaktive Zeitleiste mit allen Meldungen rund um Snowden und die NSA. Telefone abhören, Prism, Mobilfunk abhören und tracken, Daten von Sozialen Netzwerke sammeln, XkeyScore, Tempora, Hackertools usw. usw. Das Ganze Revue passieren zu lassen lässt mir wieder den kalten Schauer über den Rücken laufen.
Und jetzt? Was hat sich denn im letzten Jahr verändert? Nicht viel. Es waren wohl zu viele Nachrichten rund um das Thema oder es war zu komplex um es zu begreifen. Ich habe das Gefühl, dass, außer ein paar NSA Witzen hier und dort, bei der nicht internetaffienen Bevölkerung nichts hängen geblieben ist. Sogar die ganzen Warnungen durch Heartbleed, die komische Webseite des BSI und der eBay Passwort Hack wurden gekonnt volley weitergeleitet. Ich wette 5 Euro, daß 90% der Menschen immer noch das gleiche Passwort wie vor 6 Monaten haben. Und was eine 2 Faktor Authentifizierung ist wissen von den verbliebenen 10% locker die Hälfte auch nicht.
Aber nicht nur bei der "normalen" Bevölkerung ist alles beim Alten, auch scheinen die Digital Natives das Ganze nicht mehr wahrzunehmen. Ich war erstaunt als ich Sascha Lobos Rede zur Lage der Nation auf der re:publica 20114 gesehen habe (Video am Ende). Ich bin nicht in dieser Szene unterwegs und hätte gedacht da wäre mehr los. Es scheint nicht der Fall zu sein.
Schimpfen kann man viel, man muss jedoch auch etwas machen. Und ja, gute Frage. Was mache ich?
Ich liebe die heutige Technologie und doch wird mir das Alles in letzter Zeit immer suspekter. Das Konstrukt Google im Web und Android bietet Lösungen an von denen ich vor Jahren geträumt habe. Immer online, alle Informationen zur Hand, nichts vergessen dank Cloud Diensten, Papierloses Büro, immer in Kontakt mit Freunden weltweit durch Soziale Netzwerke und und und. Was also machen wenn man auf das alles nicht verzichten will?

  • Das Erste, was ich gemacht habe, ist Chrome durch Firefox zu ersetzen. Sowohl am Desktop wie auf meinem Android. Und ich freunde mich auch gerade mit dem Tor Browser an.
  • Ich nutze nicht mehr Google, sondern DuckDuckGo oder auf meinem PC die lokale Suchmaschine YaCy.
  • Ich unterstütze Netzpolitik.org und werde jetzt auch mehr in dieser Richtung unternehmen. Wenn Jeder nur einen kleinen Teil dazu beiträgt dann wird es besser.
  • Ich habe, wo es nur geht, die 2 Faktor Authentifizierung eingeschaltet.
  • Ich habe alle meine Passwörter in kryptische Zeichen geändert und verwalte sie durch KeePass.
  • Ich werde mich in der nächsten Zeit mit E-Mail Verschlüsselung beschäftigen. Interessanterweise bietet Google seit neuestem auch für Googlemail an.
  • WhatsApp habe ich, so weit es meine Kontakte zulassen, durch Threema ersetzt.
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  • Facebook werde ich nur noch für das Nötigste benutzen.
  • Und ich überlege gerade ob ich auch meine Haupt-E-Mail Adresse von GMail auf etwas anderes umziehen werde.

Natürlich ist mir bewußt, dass ich noch genug Spuren im Netz hinterlasse, aber ich lebe auch darin und darauf will ich nicht verzichten. Man muß es den Überwacher jedoch nicht all zu leicht machen.

Dieser Post ist ein Aufruf an meine Leser. Informiert euch, denkt ein wenig nach und macht etwas. Natürlich könnt ihr mich jederzeit zu dem Thema befragen.

Facebook und die Filterblase

Heute bin ich auf einen interessanten Post von Sascha Pallenberg auf Mobilgeeks.de gestoßen.
Es geht um die Umstellung des Newsfeed von Facebook. Dieser soll angepasst werden und die ganzen irrelevanten "Glücksnuss" und "1000 likes für ein BLAH!" Posts entfernen.
Ein Segen für die Timeline.

Aber es ist nur wieder die eine Seite der Medaille. Die Andere ist streng genommen eine Art von Zensur. Denn nicht mehr ich, sondern jemand anderes bestimmt was ich zu sehen bekomme und was nicht.
Sascha verweißt auf ein sehr interessantes Video, dass ich jedem nur empfehlen kann.

Augen auf! Hirn an! Es geht mehr vor als wir uns manchmal denken.

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